P. G. C. Hajenius Cigarrenhaus in Amsterdam

 

In dieser Rubrik lernen Sie das Cigarrenhaus Hajenius ausführlich kennen: Die illustre historische Vergangenheit, mit der wir in die Fußspuren des Pantaleon Gerhard Coenraad Hajenius treten, der im Jahre 1826 das Cigarrenhaus gründete; die Cigarren, die bis zum heutigen Tage von den besten Cigarrenherstellern aus den besten Tabaksorten angefertigt werden. Und selbstverständlich stellen wir Ihnen das Cigarrenhaus im Stil des Artdéco in Amsterdam vor, in dem Sie sich virtuell umschauen können. Sie haben von dort aus die Möglichkeit, Ihren Freunden eine virtuelle Postkarte von Hajenius zu schicken, so dass auch sie eines der renommiertesten Cigarrenhäuser Europas kennenlernen können.

Cigarren - Info

( Bilder lt. Leihgabe von Hajenius )

Die Cigarre ist ein einzigartiges Produkt mit einer reichen historischen Vergangenheit. In dieser Rubrik berichten wir hierüber und zwar: Wie es mit Kolumbus einmal anfing oder präziser gesagt, wie die Besatzung damit anfing; über den Produktionsprozess, der eine große Genauigkeit erfordert; über die vielen verschiedenen Formate und ihren Charakter; und natürlich auch über die zahlreichen Rituale, die mit dem Rauchen von Cigarren verbunden sind. Unser Motto lautet: "Das Wissen um die Cigarre verfeinert und erhöht den Genuss".

Produktionsprozess

Eine gute Cigarre besteht zu hundert Prozent aus Tabak. Die Qualität dieses kostbaren Rohstoffs bestimmt zum größten Teil die Finesse und das Aroma einer Cigarre. Tabakplantagen gibt es in vielen tropischen und subtropischen Ländern und sogar auch in südeuropäischen Gegenden. Cigarrentabak erstklassiger Qualität gedeiht am besten in der Nähe des Äquators auf vulkanischem oder lehmartigem, humusreichem Boden.

Die Hingabe und Sorgfalt, die bei der Herstellung einer Cigarre verwendet wird, beginnt schon beim Tabakanbau, also beim Säen. Tabaksamen ist dermaßen fein, dass er sich nicht aus der losen Hand säen lässt. Auf Tabakplantagen vermischt man den Samen deshalb meistens mit Sand und Wasser. Und so wird er dann eingesät.

Das Wachstum vom Saatgut bis zur ausgewachsenen Pflanze dauert ungefähr 80 Tage. Während dieser Zeit ist jede Stunde wichtig. Man behält die Tabakpflanzen dauerhaft im Auge; denn die richtige Dosierung von Sonne und Wasser sind von größter Wichtigkeit für die Entwicklung der Tabakblätter. Alle Tabaksorten, die als Deckblätter verwendet werden sollen, werden Blatt für Blatt und von unten nach oben mit der Hand gepflückt, in der Richtung des Reifungsprozesses nämlich.

Nach dem Pflücken werden die Blätter auf dünne Drähte aufgereiht und in speziell dafür eingerichtete Schuppen zum Trocknen aufgehängt. Der Wind erhält freies Spiel und sorgt dafür, dass der Tabak 90% seines ursprünglichen Gewichts verliert. Gleichzeitig werden Zucker, Eiweiß und Nikotin abgebaut.

Wenn die Blätter ausreichend trocken sind, werden sie fermentiert. Der Fermentationsprozess lässt sich mit dem Brutprozess vergleichen. Die getrockneten und inzwischen gebündelten Blätter werden zu hohen Stapeln aufgeschichtet. Durch den Druck der oberen Blätter auf die unterliegenden und durch die Feuchtigkeit des Tabaks steigt die Temperatur in der Mitte des Stapels bis auf ca. 50 Grad C. Um diesen Fermentationsprozess gleichmäßig verlaufen zu lassen, werden die Stapel solange immer wieder umgeschichtet, bis alle Blätter sowohl einmal in der Mitte, als auch oben oder unten gelegen haben. Hierdurch erhält der Tabak seinen exquisiten Geruch, seine herrliche Farbe und seine ausgezeichnete Geschmeidigkeit. Außerdem baut sich während des Fermentationsprozesses der Zucker-, Eiweiß- und Nikotingehalt noch weiter ab.

Nach der Fermentation werden die Blätter nach Farbe und Länge sortiert, in Ballen verpackt und dann zu den Cigarrenfabriken verschifft.

Die Formate

Cigarren gibt es in unendlich vielen verschiedenen Sorten und Maßen, aber Stück für Stück haben sie alle dieselbe Anatomie: Füllung, Umblatt, Deckblatt. Die Füllung der Cigarre läßt sich auf zweierlei Art und Weise verarbeiten. Das stellt außerdem den Unterschied zwischen einer Short- und einer Longfiller-Cigarre dar. Die Füllung einer Shortfiller besteht aus feinen Tabakstreifen. Diese Melange wird manchmal aus mehr als 20 verschiedenen Tabaksorten zusammengestellt. Die Füllung einer Longfiller besteht aus ganzen Tabakblättern, und es sind höchstens ein paar Tabaksorten. Diese Cigarren stammen häufig aus den mittelamerikanischen Ländern und der Karibik.



Wer einen feinen, milden Geschmack liebt, raucht am liebsten eine etwas dickere Cigarre. Warum? Bei einer etwas dickeren Cigarre ist die Temperatur beim Verbrennungsprozess niedriger und hierdurch wird das Verkohlen verhindert. Und das kommt dem Geschmack zugute. Umgekehrt liegt bei einer dünneren Cigarre die Temperatur beim Verbrennungsprozess höher. Infolge dessen ist der Geschmack manchmal ein klein wenig Verbrennungsprozess höher. Infolge dessen ist der Geschmack manchmal ein klein wenig würziger. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum dickere Cigarren milder, voller und ausgewogener schmecken. Bei den etwas dickeren Cigarren sind Füllung, Umblatt und Deckblatt besser ausbalanciert, und sie haben demzufolge ein breiter entwickeltes, voll ausgereiftes Aroma.

Es gibt eine große Verschiedenheit an Formaten. Dies sind die wichtigsten:

Cigarillo


Schlankes edles Format. Äußerst geeignet für den kurzen Rauchgenuss. Durch seinen bescheidenen Durchmesser entwickelt sich ein Aroma, das die Mitte hält zwischen würzig und mild, eine leichte Cigarre also.

Tuitknak


Ein großes Rauchvergnügen, das in einem authentischen Format verpackt ist. Diese Cigarre verlangt fast genauso viel Zeit wie eine Senoritas, schmeckt jedoch ein bisschen weniger würzig. Man raucht diese Cigarre am bauchigen Ende und zündet sie am spitzen Ende an.

Senoritas


Dieses Format wird am meisten geraucht, und das nicht ohne Grund. Die Cigarre kombiniert das vollmundige Aroma der größeren Cigarren mit dem kürzeren Rauchgenuss der kleineren Formate. Sie sind für Liebhaber geeignet, die etwas weniger Zeit zur Verfügung haben, und für diejenigen, die zum ersten Mal mit dem Phänomen Cigarre in Berührung kommen.


Wilde havana


Die wilde Havanna ist eine Senoritas mit "ausgefranstem" Brandende. Es ist eine herrliche, ausgewogene Cigarre, die wegen ihres spezifischen Brandendes das Adverb "wild" erhielt.


Panatella


Panatellas haben als wichtigstes Kennzeichen, dass sie im Verhältnis zu ihrem Umfang relativ lang sind. Dieses elegante Format wird vor allem von Frauen und jungen Rauchern sehr geschätzt.

Corona


Die Corona ist bei den After-Dinner-Cigarren die absolute Spitze. Für den Melangeur ist dieses Format der Beweis seines Könnens. Es bietet ihm die Gelegenheit, die Füllung, das Umblatt und das Deckblatt optimal aufeinander abzustimmen. Coronas haben, wenn sie gut gefertigt wurden natürlich, eine ideale Temperatur beim Verbrennungsprozess und demnach eine außerordentliche Milde. Hierfür muss man sich wohl ein Stündchen Zeit nehmen.